Ruhig Blut: Warum bei Zahnfleischbluten oft nicht nur das Zahnfleisch gestresst ist

Wer bei der täglichen Zahnpflege feststellt, dass sein Zahnfleisch blutet, lässt sich häufig in Bezug auf die Reaktion darauf einem von zwei Lagern zuteilen: Während die einen dem Zahnfleischbluten mit nahezu stoischer Gelassenheit begegnen („Ach, das kommt nur von der Reibung beim Zähneputzen“), neigen die anderen schnell zur panischen Konsultation von Dr. Google, der dann gleich eine schwerwiegende Infektion oder Erkrankung der Zähne diagnostiziert. Doch ein echter Doktor wie Zahnarzt Dr. Miketta weiß: Gerade die Reaktion der letztgenannten Gruppe könnte das Zahnfleischbluten weiterhin begünstigen – denn Stress ist als Auslöser nicht zu unterschätzen.

Zahnfleischbluten hat viele Ursachen – und sollte nicht ignoriert werden

In den meisten Fällen entsteht Zahnfleischbluten durch eine Entzündung des Zahnfleisches. Und die kann mehrere Ursachen haben. So kann sie zum Beispiel Folge einer unzureichenden Mundhygiene sein: Wenn Verschmutzungen und Speisereste dauerhaft nicht sorgfältig entfernt werden, sammeln sich auf und zwischen den Zähnen Bakterien und Keime an, die das Zahnfleisch angreifen und entzündliche Prozesse hervorrufen können. Tatsächlich können auch Erkrankungen wie Parodontitis, Wurzelerkrankungen oder sogar eine Fraktur der Kieferknochen, etwa nach einem Unfall, dazu führen, dass das Gewebe um die Zähne anfängt zu bluten. Generell sollte Zahnfleischbluten aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Bei langanhaltender, nicht therapierter Schädigung des Zahnfleisches kann es passieren, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet und selbst gesunde Zähne nicht mehr fest im Kiefer halten kann. Dann werden Zahnhälse freigelegt und die Zähne besonders sensibel und schmerzempfindlich – unter Umständen kommt es auch zum Zahnverlust.

Ursachensuche: Oft liegt die Antwort irgendwo dazwischen – Zahnfleischbluten als Stresssymptom

Wer häufig Blut in der Zahnpasta entdeckt und sich selbst und die aktuelle Lebenssituation gut reflektiert im Blick hat, der könnte eventuell bemerkt haben, dass das Zahnfleischbluten vor allem in oder nach besonders stressigen Lebenslagen wiederkehrt. Und hier besteht oft ein Zusammenhang: Indirekt zum Beispiel dadurch, dass die Dentalhygiene in besonders stressgeprägten Phasen eher vernachlässigt wird. Ein hoher Stresspegel kann aber auch direkter Verursacher von Zahnfleischbluten sein. Denn ein längerfristig hohes Stresslevel sorgt im menschlichen Organismus dafür, dass vermehrt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird. Dabei handelt es sich um einen Schutzmechanismus des Körpers: Körperlicher oder psychischer Stress signalisiert eine Gefahrensituation, und um für diese gut gewappnet zu sein und genügend Energie zur Verfügung zu haben, trifft der Körper Energiesparmaßnahmen. Eine davon ist das Herabfahren des Immunsystems durch das Cortisol. Dadurch ist kurzfristig kein reibungsloser Ablauf der Immunabwehr mehr möglich – das ist übrigens auch der Grund, warum häufig gestresste Menschen anfälliger für Infekte und Erkältungen sind. Und auch der Zahnhalteapparat ist davon nicht ausgenommen. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es Angriffe von außen nicht mehr bzw. nur schlecht abwehren. Selbst bei einer einwandfreien Mundhygiene kann es dann passieren, dass Bakterien das Zahnfleisch erfolgreich angreifen. Es kommt zu Zahnfleischbluten, weil das Immunsystem das natürliche Gleichgewicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien im Mund nicht mehr korrekt regulieren kann. Daher ist es allgemein ratsam, in besonders stressreichen Zeiten vermehrt auf eine ausreichende Zahn- und Mundhygiene zu achten, um psychosomatisch stressbedingtem Zahnfleischbluten durch ein geschwächtes Immunsystem vorzubeugen.

Bei andauerndem und/oder wiederkehrendem Zahnfleischbluten lautet die Devise immer: Ab zum Zahnarzt

Wenn Sie bei sich blutendes Zahnfleisch bemerken, sollten Sie dies weder völlig ignorieren noch in Hypochondrie verfallen. Behalten Sie es aber unbedingt im Auge – wenn es andauert, ist ein Besuch beim Zahnarzt unumgänglich. Nur er kann professionell die Ursache feststellen, indem ernstzunehmende Mund- und Zahnerkrankungen diagnostiziert, bzw. ausgeschlossen werden. Letztendlich ist es ungeachtet der Ursache wichtig, dass das Zahnfleischbluten behandelt wird, damit es nicht zu Folgeschäden kommt. Bei Unsicherheit, längerfristigem oder wiederkehrendem Zahnfleischbluten sowie anderen Zahnfleischproblemen sind Sie bei Dr. Miketta in Bergen-Enkheim bestens aufgehoben. Einen Termin können Sie ganz einfach über das Kontaktformular vereinbaren.