Was ist ein Zahnimplantat?
Zahnimplantate fungieren wie künstliche Zahnwurzeln. Dabei bestehen vollständige Implantate aus drei Teilen: den Implantatkörpern, die als künstliche Wurzeln im Knochen verankert werden und einwachsen, den Halsteilen und den Kronen. Erst wenn das Implantat nach einer individuellen Einheilzeit (in der Regel zwischen drei und acht Monate) stabil mit dem Kieferknochen verwachsen ist, kann der Halsteil mit der Brücke oder Krone eingesetzt werden. Die Krone bildet dabei den sichtbaren Teil des Implantats.
Die Vorteile von Zahnimplantaten
Implantate sehen nicht nur natürlich aus, sie fügen sich auch lückenlos in Ihr Gebiss ein. Ihr sicherer Halt ermöglicht es Ihnen, normal am Alltag teilzunehmen: Weder beim Kauen noch beim Sprechen kommt es dadurch zu Komplikation. Ein weiterer Vorteil von Implantaten ist, dass benachbarte gesunde Zähne nicht beschliffen werden müssen. Bei entsprechender Pflege und regelmäßigen Kontrollen können Zahnimplantate viele Jahre halten.
Zahnimplantate sind beliebt, aber nicht für alle uneingeschränkt zu empfehlen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gilt es auch beim Einsetzen eines Zahnimplantats einige Risiken vorab zu beachten. So kann es bei Patienten, die beispielsweise unter Osteoporose, Diabetes oder auch an schweren Herz-Kreislauf-Krankheiten leiden, vermehrt dazu kommen, dass Implantate nicht im Kiefer anwachsen oder es zu Knochenschwund kommt. Das bedeutet aber jedoch nicht gleich, dass für diese Patienten generell keine Implantate infrage kommen. Besprechen Sie gesundheitliche Probleme im Vorfeld mit Ihrem Zahnarzt, sodass dieser vor und bei einem Eingriff die nötigen Maßnahmen ergreifen kann. In vielen Fällen können spezielle Implantat-Arten oder auch eine differenzierte Diagnostik weiterhelfen. Auch kann es sein, dass im eigenen Mund nicht genug Knochenangebot vorhanden ist – hier kann ein Knochenaufbau häufig Abhilfe schaffen.
Vorsicht bei Billigangeboten
Zahnersatz ist nicht günstig und im Regelfall eine Privatleistung, die schnell ins Geld gehen kann. Allzu verlockend scheinen daher Sonderangebote mancher Anbieter oder Zahnersatzreisen ins Ausland. Doch hier ist mitunter Vorsicht geboten. Patientinnen und Patienten, die minderwertige Zahnimplantate erhalten, haben womöglich ein doppeltes Nachsehen. Minderwertige Implantate weisen eine deutliche verringerte Haltbarkeit auf, können leichter brechen oder Schäden an den umliegenden Zähnen verursachen. Dadurch entstehen schnell höhere Kosten, um den entstandenen Schaden wieder zu beheben, und das vermeintlich günstige Angebot wird zur Kostenfalle. Auch ein unprofessioneller chirurgischer Eingriff durch nicht ausreichend geschulte Ärzte kann erhebliche Schäden, wie beispielsweise Knochenschwund, verursachen, und somit auch den umliegenden Zähnen Schaden zuführen. Vertrauen Sie daher bei der Zahnimplantologie stets erfahrenen und zertifizierten Zahnärzten und Implantologen, die mit nachweislich hochwertigen Implantaten renommierter Hersteller arbeiten.
Weitere Punkte, die besonders bei Zahnersatzreisen ins Ausland vernachlässigt werden, sind Dokumentation sowie Vor- und Nachsorge. Da Zahnimplantate nur durch einen chirurgischen Eingriff einsetzbar sind, ist eine detaillierte Vorbesprechung und Abklärung der individuellen Risiken unabdingbar. Dieser Vorgang kann mitunter mehrere Vorabtermine in Anspruch nehmen, eventuell müssen sogar vorab Maßnahmen, wie der Aufbau von Knochenmasse, eingeleitet werden, um die Grundlage für ein Implantat zu schaffen. Daher ist es wichtig, sich einen Experten vor Ort zu suchen, der einen über die ganze Strecke betreuen kann. Denn nicht nur die Vorsorge sollte intensiv besprochen werden, eine regelmäßige Nachsorge ist für eine lange Haltbarkeit von Implantaten und einen gesunden Kiefer unentbehrlich. Sprechen Sie mit Ihrem gewählten Zahnarzt ebenfalls über den Hersteller der Implantate, wählen Sie einen namhaften zertifizierten Hersteller und lassen Sie sich das Produkt genau erklären. Ein guter Zahnarzt dokumentiert außerdem den gesamten Eingriff und das verwendete Material.
Fazit: Welche Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie sich für ein Zahnimplantat interessieren:
- Zahnarztwahl: Wählen Sie einen zertifizierten Zahnarzt, der nachweislich Erfahrung in der Implantologie vorweisen kann.
- Vorbesprechung: Klären Sie im Vorfeld genau mögliche Risiken ab, besprechen Sie Vorerkrankungen und informieren Sie sich über eventuell notwendige Vorabmaßnahmen.
- Implantatwahl: Gehen Sie sicher, dass nur Implantate renommierter, namhafter Hersteller verwendet werden, die nachweislich geprüft sind.
- Dokumentation: Lassen Sie den Arzt genau dokumentieren, welches Material und Implantat verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, wenn der behandelnde Zahnarzt wechselt oder die Nachsorge bei einem anderen Arzt stattfindet.
- Nachsorge: Lassen Sie die Haltbarkeit und den Sitz des Implantats durch regelmäßige Nachsorgetermine überprüfen, damit bei möglichen Komplikationen sofort gehandelt werden kann.