Behandlung von Frontzahntrauma

Wer regelmäßig Sport treibt, ist vor Verletzungen, und zwar auch an den Zähnen, nicht sicher. Bei vielen Sportarten wie Squash, Boxen, Skaten, Biken, Ballspielen, Skifahren, Snowboarden, Klettern, usw. besteht ein hohes Risiko für Zahnverletzungen, vor allem im Frontzahnbereich. Bei Stürzen oder Schlägen ins Gesicht können Kanten abbrechen, Zähne komplett herausgeschlagen werden oder Verletzungen des Kieferknochens entstehen – Unfallverletzungen von Frontzähnen können sehr vielfältig sein. Die Zahl solcher Unfälle liegt bei Squashspielern bei 4,5 Prozent, bei Mountainbikern bei 5,7 Prozent, bei Skatern sogar bei knapp 10 Prozent und 16,6 Prozent bei Basketballspielern.

Viele dieser Verletzungen zerstören die Zahnästhetik und können die Betroffenen beim Lachen, Essen und Sprechen einschränken. Für viele Menschen kommt eine solche Situation einer Katastrophe gleich. Auch emotional kann dieser Zustand äußerst belastend sein.

Rettung des verletzten Zahns

Die Maßnahmen, die der Zahnarzt in solchen Fällen ergreifen kann, sind jedoch glücklicherweise vielfältig und bieten oftmals die Möglichkeit, die verlorene Ästhetik wiederherzustellen. Die Wahl der passenden Behandlung richtet sich dabei nach Schwere und Art des Traumas. Vor einem Zahnunfall bei Spiel und Sport kann man sich im Alltag natürlich nicht schützen, jedoch können Sie auch selbst etwas unternehmen, um die Schäden einzugrenzen. Wenn ein ganzer Zahn ausgeschlagen wird, sollten Sie das kostbare Stück suchen, in eine Zahnrettungsbox aus der Apotheke legen und sofort zum Zahnarzt oder in die zahnärztliche Notaufnahme fahren.

Diese Zahnrettungsbox ist ein Transportmedium für ausgeschlagene Zähne und Zahnbruchstücke. Sie enthält eine medizinische Lösung, die das Überleben der zahnspezifischen Zellen ermöglicht und die Chance auf eine erfolgreiche Replantation erhöht. Bis zu 48 Stunden kann sie das Absterben der, an der Wurzeloberfläche haftenden Zellen verhindern. Bleiben diese Wurzelzellen weitgehend unbeschädigt, steigen die Chancen, dass der Zahn wieder anwächst. Die Erfolgschancen wachsen erheblich, wenn die Zähne innerhalb von wenigen Minuten wieder eingepflanzt werden.

Doch wer hat schon beim Sport oder unterwegs auf dem Bike diese Box dabei?

Wenn nach einem Zahnunfall keine Zahnrettungsbox zur Hand ist, kommen auch andere Aufbewahrungsmöglichkeiten in Frage. Diese können das kontinuierliche Absterben der Zellen jedoch nicht verhindern, sondern lediglich für kurze Zeit verzögern.

Geeignete Maßnahmen sind:

  • Speichel: 15-30 Minuten
  • Plastikfolie: 15-30 Minuten
  • Isotone Kochsalzlösung (in Apotheken erhältlich): 30 Minuten
  • H-Milch: 1-2 Stunden

Was Sie auf keinen Fall tun sollten: Den Zahn in Tücher wickeln oder abrubbeln, in Wasser aufbewahren oder völlig ungeschützt lagern. Die zarte Wurzelhaut des Zahnes darf nicht verletzt werden oder gar austrocknen. Deshalb bestenfalls den Zahn nur an der Zahnkrone anfassen, nicht säubern, am Zahn haftende Schmutzpartikel nicht entfernen und den Zahn nicht desinfizieren.

Behandlung durch den Zahnarzt

Der Zahn wird wieder in sein Fach gesetzt und mit Kunststoff an die Nachbarzähne fixiert. Wenn alles optimal abläuft, kann der eingesetzte Zahn wieder anwachsen.

Im Falle einer Fraktur prüft der Zahnarzt zunächst, ob nur der Schmelz betroffen ist oder auch die Wurzel. Kleinere Absplitterungen können durch Abschleifen geglättet werden. Bei größeren Schäden ist eine Rekonstruktion angebracht. Dies ist mit Keramikfüllungen, Zahnkronen und Veneers bzw. Lumineers möglich.

Oft ist eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich, wenn der Riss bis in den Wurzelkanal hineinreicht. Anschließend kann der Zahnaufbau mit einer Stiftkrone erfolgen.

Wer das Risiko erst gar nicht eingehen will, ist also klug und beugt vor:

Zahnprotektoren, ein individuell im zahntechnischen Labor angefertigter Multilayer-Zahnschutz, können Sie vor derartigen Katastrophen schützen und sind preiswerter als die Kosten einer Reparatur im Frontzahnbereich, sei es mit einer Brücke oder einem Implantat.