Rauchen und Mundgesundheit

Grundsätzlich gilt: Ob Zigarette, Pfeife oder Zigarre – Rauchen ist ungesund. Denn starkes Rauchen erzeugt nicht nur Krebs, sondern verursacht Herzinfarkte, Schlaganfälle, Lungenerkrankungen und schädigt zudem auch in vielfältiger Weise den Mundraum. Es handelt sich um Schäden, die durchaus vermeidbar sind.

Das Risiko, dass sich Kiefer und Zahnfleisch entzünden, ist bei Rauchern, jeweils abhängig von der Konsummenge, bis um das 15-fache erhöht (im Vergleich zu Nichtrauchern). Kommen noch weitere Faktoren in Form von mangelnder Zahnhygiene, Stress, genetischer Veranlagung oder einer systemischen Veranlagung (z.B. Diabetes) hinzu, kann in kurzer Zeit ein Schaden entstehen, der über viele Jahre hinweg Auswirkungen auf die Zahngesundheit hat – Die Rede ist von einer schweren Parodontitis. Was das bedeutet? Der Knochen um die Zähne geht verloren, die Zähne werden immer länger und lockerer, der Zahnverlust ist kaum aufzuhalten. Zudem reagieren Raucher weniger gut auf die Parodontitis-Behandlung als Nichtraucher und verlieren dadurch häufiger ihre Zähne.

Das Problem ist, der krebserregende Qualm streicht durch die Mundhöhle und lagert sich auf Zähnen, Zunge und Mundschleimhaut ab. Das Nikotin gelangt über die Schleimhäute und die Lunge in die Blutbahn, in der Folge werden die Gefäße verengt und die Abwehrkraft des Zahnfleisches und des Knochens sinkt. Wenn die Schleimhaut und das Zahnfleisch nicht mehr ausreichend gut durchblutet werden, ist die Immunabwehr reduziert und Bakterien können ungehindert ans zerstörerische Werk gehen.

Studien belegen das ganz deutlich: Mehr als 70 Prozent der Parodontitis-Patienten sind Raucher.

Besonders heimtückisch und erschwerend für die Früherkennung der Krankheit: Das Zahnfleisch von Rauchern blutet nicht so schnell. Grund hierfür sind die verengten Gefäße.

Kariesrisiko ebenfalls erhöht

Raucher leiden nicht nur häufiger unter Zahnfleischentzündungen, sondern auch unter Zahndefekten, die durch Kariesbefall ausgelöst werden. Die Ursachen hierfür liegen zum einen in der geschwächten Abwehrkraft und zum anderen in dem oftmals generell wenig gesunden Lebenswandel (ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum). Ein weiterer Faktor, der Karies begünstigt oder hemmt, ist der Speichelfluss. Ein hoher Speichelfluss hemmt Karies, ein geringer Speichelfluss fördert Karies. Rauchen jedoch hemmt die Speichelproduktion. Um den Speichelfluss anzuregen und Karies vorzubeugen, können Raucher beispielsweise auf Kaugummis zurückgreifen.

Aufgrund dieser Risiken ist es für Raucher umso wichtiger, sich regelmäßig zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt einzufinden. Dort gelingt es, die ersten Symptome zu erkennen und diese rechtzeitig zu behandeln.

Mit dem Rauchen aufzuhören, wäre natürlich das Beste für Ihre Gesundheit. Je eher, desto besser. Zumal sich ehemalige Raucher körperlich wesentlich wohler und leistungsfähiger fühlen. Ein Rauchstopp verbessert die Lebensqualität und senkt sofort das Risiko für verschiedene Krebsarten (v.a. Lungenkrebs), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenerkrankungen.