Die Besonderheiten von veganer Zahnpasta

Wer sich vegan ernähren möchte oder seinen ganzen Lebensstil dem Verzicht auf vom Tier stammende Produkte verschreiben will, steht im Supermarkt vor einigen Herausforderungen. Denn während Zutatenlisten auf Nahrungsmitteln noch relativ eindeutig und auch in deutscher Sprache sind, wird es bei Kosmetika und Reinigungsmitteln schon schwieriger. Denn bei Gesichtscreme und Co., aber auch bei Zahnpasta, stehen in den Rezepturen Fachbegriffe, die der Laie kaum versteht. Woher erkennt man nun, ob beispielsweise die Zahncreme frei von tierischen Inhaltsstoffen ist? Und: Ist das überhaupt gut für unsere Zähne?

Trend-Vorsatz Veganismus

Zu den Top-Neujahrsvorsätzen zählt zweifelsfrei ein gesünderes Leben. Nachhaltiger und umweltbewusster zu handeln dürfte ebenfalls ein absoluter Spitzenreiter sein. Um hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, möchten viele zumindest ihre Ernährung, oftmals aber auch das komplette Einkaufsverhalten so umstellen, dass dabei keinerlei tierische Produkte konsumiert oder verwendet werden. Mit anderen Worten: Zahlreiche Menschen entscheiden sich dafür, das Jahr 2021 vegan zu starten – zumindest einen Monat lang. Basierend auf dem Gedanken, dass sich gute Vorsätze leichter einhalten und langfristig umsetzen lassen, wenn man das gesteckte Ziel nicht allein verfolgt, sondern gemeinsam mit vielen anderen, wurde 2014 der sogenannte Veganuary (Zusammensetzung aus „vegan“ + „January“) ins Leben gerufen. Seitdem verzichteten weltweit bislang eine Million motivierte Teilnehmer und Teilnehmerinnen während des gesamten Januars auf Produkte mit Inhaltsstoffen tierischen Ursprungs.

Ist Zahnpasta vegan?

Dass eine vegane Ernährung nicht unbedingt ein gesünderes Leben verspricht, insbesondere nicht in Bezug auf die Zähne, haben wir bereits in diesem Beitrag thematisiert. Doch auch ethische Gesichtspunkte sind für viele schon Grund genug, immerhin für eine bestimmte Zeit vegan zu leben. Dass Fleisch, Milchprodukte und Eier vom Speiseplan zu verbannen sind, liegt dabei auf der Hand. Aber wie sieht es mit Zahnpasta aus? Nicht jeder würde hier wohl auf Anhieb tierische Inhaltsstoffe vermuten. Je nach Hersteller enthalten die meisten Zahncremes allerdings durchaus Bestandteile, die vom Tier stammen. Dazu zählt zum Beispiel Lactoferrin, das aus Molke gewonnen wird und antibakteriell wirken soll, Glycerin aus tierischen Fetten zum Feuchthalten der Zahnpasta, Bienenwachs oder auch Knochenmehle. Letztere sollen als Schleifpartikel Verschmutzungen oder Verfärbungen entfernen. Zahncremes, die auf all diese Stoffe tierischen Ursprungs verzichten, sind allerdings in der Regel sehr deutlich als vegan gekennzeichnet und daher recht einfach zu finden.

Bei veganen Zahncremes ist ein doppelter Blick auf die Inhaltsstoffe nötig

An sich spricht nichts gegen vegane Zahnpasta. Eine Tücke ist hier allerdings, dass vegane Alternativen sehr häufig auch kein Fluorid enthalten. Einen schlüssigen Grund gibt es hierfür nicht, denn Fluorid selbst ist kein tierisches Erzeugnis. Es ist aber ein wichtiger Inhaltsstoff in Zahncremes, denn es stärkt den Zahnschmelz und beugt so effektiv Karies vor. Aus Erfahrung von Dr. Miketta erhoffen sich die allermeisten Patienten und Patientinnen von der Zahnpasta jedoch nicht nur einen reinigenden Effekt, sondern sie legen auch Wert auf einen guten Kariesschutz. Dieser kann durch eine tägliche Fluoridierung der Zähne wirksam aufgebaut werden. Fehlt das Fluorid in der Zahnpflege, kann die entsprechende Zahncreme die Zähne zwar durchaus gut reinigen, in puncto Schutz vor Karies kann eine fluoridfreie Zahncreme jedoch eher schlecht als recht mit fluoridhaltigen Varianten mithalten.

Egal, ob für den Veganuary oder eine langfristig geplante (oder bereits umgesetzte) vegane Lebensweise: Zumindest was vegane Zahncremes betrifft, müssen Sie hier in Sachen Zahngesundheit keine Abstriche im Vergleich zu herkömmlicher Zahnpasta machen. Sie sollten allerdings bestenfalls darauf achten, dass es sich bei der veganen Zahncreme um eine fluoridhaltige Sorte handelt.

Für weitere Tipps, wie Sie 2021 mehr für Ihre Zahngesundheit tun können, empfehlen wir zudem unseren letzten Beitrag zum Thema „Zahngesund ins neue Jahr“.