Wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf drückt, müssen Zahnschmerzen das Übel nicht auch noch verschlimmern. Häufig ist jedoch genau das der Fall. Dabei handelt es sich allerdings meistens nicht um eine fiese Gemeinheit des Schicksals, das einem zusätzlich zu einer Erkältung auch noch eine ernste Zahnerkrankung beschert. Vielmehr sind Zahnschmerzen dann oftmals ein weiteres Symptom akuter „Kältesaisonitis“ und Folge einer Nasennebenhöhlenentzündung oder einer empfindlichen Reaktion auf kalte Außenluft. Pauschal lässt sich diese Zuordnung aber nicht treffen, weshalb in manchen Fällen auch andere Ursachen für die schmerzenden Zähne infrage kommen. In diesem Beitrag lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Zahngesundheit in der kalten Jahreszeit.
Warum haben wir bei einer Erkältung auch häufig Zahnschmerzen?
Zum einen liegt das an der örtlichen Nähe der beiden „Krisenherde“, schließlich befindet sich die Nase nur wenige Zentimeter über dem Kiefer mitsamt den Zähnen. Genau genommen werden die Nasennebenhöhlen, die bei einem Schnupfen entzündet sind, auch Kieferhöhlen genannt. Diese entzünden sich, wenn sich dort viele Bakterien ansammeln. Dadurch schwillt die Schleimhaut an, es bildet sich vermehrt Sekret, das durch die Schwellung jedoch nicht gut ablaufen kann. Die Folge: Wir klagen über eine verstopfte Nase. Und die kann auch Schmerzen an den Zähnen verursachen. Durch das angestaute Sekret wird nämlich nicht nur Druck auf den Kopf ausgeübt (Stichwort Erkältungskopfschmerz), sondern auch auf die Zähne.
Streng genommen handelt es sich bei diesen Schmerzen aber nicht um einen klassischen Zahnschmerz, sondern er wird nur als solcher wahrgenommen. Tatsächlich rühren die Schmerzen aber nicht von den Zähnen direkt, sondern von der angeschwollenen Nebenhöhle: Hier entlang verlaufen die langen Zahnwurzeln der Oberkieferzähne, und das angeschwollene Gewebe drückt auf die Nervenenden der Wurzelspitzen.
Wenn Erkältung und Zahnschmerz zusammenfallen: Parallelität bedeutet nicht zwingend Kausalität
Wenn Sie erkältet sind und zur gleichen Zeit an Zahnschmerzen leiden, bedeutet das nun nicht, dass Sie keineswegs zum Zahnarzt müssen. Denn während tatsächlich manchmal eine Entzündung der Nasennebenhöhlen für schmerzende Zähne sorgen kann, kann umgekehrt auch eine Erkrankung des Zahnes für eine immer wiederkehrende Nasenebenhöhlenentzündung verantwortlich sein. So kann beispielsweise ein abgestorbener Zahn eine chronische Entzündung auslösen.
Zudem können – unabhängig von einem Schnupfen – auch freiliegende Zahnhälse in den Herbst- und Wintermonaten verstärkt zu Zahnproblemen führen. Grund sind hier die kalten Temperaturen: Ebenso wie Eis oder kühle Getränke zu stechenden Schmerzen bei empfindlichen Zähnen, also bei solchen mit freiliegenden Zahnhälsen, führen können, kann bei sehr niedrigen Temperaturen auch die kühle Außenluft verantwortlich für diesen Effekt sein. Dieser kann dann wiederum durch einen Erkältungsinfekt verstärkt werden, denn wenn die Nase verstopft ist, atmen wir oft direkt durch den Mund, und die kalte Luft kommt in ungewöhnlich heftiger, schonungsloser Weise mit den Zähnen in Kontakt.
Spätestens wenn die typischen Erkältungssymptome abklingen, die Zahnschmerzen jedoch bleiben, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Gleiches gilt auch, wenn der Zahnschmerz im Unterkiefer liegt und/oder lokal stark begrenzt ist, zum Beispiel auf nur einen Zahn. Sind die Schmerzen nämlich Folge einer Nebenhöhlenentzündung, wirkt sich der Druck meistens auf die ganze Zahnreihe aus – und zwar in der Regel nur auf die obere.
Übrigens: Wenn Sie krank waren, ist es Zeit, die Zahnbürste auszuwechseln. Ansonsten könnten Sie sich selbst einige Tage nach Abklingen erneut anstecken, da sich Erkältungsbakterien auf den feuchten Borsten der Zahnbürste ganz besonders wohl fühlen und auch einige Zeit lang halten. Hier lesen Sie mehr.
Bei Schmerzen im Zweifel immer zum Zahnarzt
Die häufigste Ursache für Zahnschmerzen sind nach wie vor direkte Erkrankungen des Zahnhalteapparats oder der Zähne und werden ausgelöst etwa durch Zahnfleischentzündungen, Karies oder Parodontitis. Daher ist bei Zahnschmerzen grundsätzlich Vorsicht besser als Nachsicht, und die Ursache sollte professionell abgeklärt werden. Wenn die Zahnschmerzen wirklich exakt zeitgleich mit einer schnupfenden Erkältung auftreten, mehrere Zähne betroffen sind und diese vornehmlich im Oberkiefer liegen, dann ist es recht wahrscheinlich, dass die Schmerzen Symptom einer Nasennebenhöhlenentzündung sind. Da diese aber auch nach wenigen Tagen abklingt, können Sie in dem Fall beobachten, ob mit dem Schnupfen auch die Zahnschmerzen verschwinden. Litten Sie hingegen auch bereits vor einer verstopften Nase an schmerzenden Zähnen, ist der Schmerz nur an einem Zahn zu spüren oder kommt aus dem Unterkiefer? Dann ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Nasennebenhöhlenentzündung der Auslöser ist. In diesem Fall sollten Sie also auf alle Fälle den Grund von einem Zahnarzt abklären lassen.
Auch wenn freiliegende Zahnhälse das Problem sind, ist ein Termin beim Zahnarzt dringend zu empfehlen. Freiliegende Zahnhälse sollten unbedingt behandelt werden, denn sie sind nicht nur anfälliger für Karies, sondern hier ist allen voran die Ursachenklärung wichtig. Ernsthafte und folgenschwere Erkrankungen können dafür verantwortlich sein, weshalb zahnärztlicher Rat unabdingbar ist.
Wenn’s im Mund schmerzt und harmlose Gründe ausgeschlossen werden können, ist Zahnarzt Dr. Miketta in Frankfurt wie immer die erste Adresse. Wenn auch Sie aktuell neben dem Herbstblues womöglich auch von schmerzenden Zähnen betroffen sind, geht es hier zur Online-Terminvereinbarung.