Wenn das Eis nicht so recht schmecken will – das hilft bei kälteempfindlichen Zähnen

 

Es schmeckt das ganze Jahr über, aber im Sommer noch besser: ein leckeres, kaltes Eis. Spätestens wenn die Temperaturen über 30 Grad Celsius steigen, wird zur ultimativen Waffe gegriffen. Das Speiseeis, ob am Stiel, in der Waffel oder im Becher, wird als ideales Gegenmittel für unerträglich hohe Temperaturen eingesetzt – das mit seiner besonders niedrigen Temperatur wirken soll. Doch leider ist auch die Kälte des Eises für viele Menschen unerträglich: Kälteempfindliche Zähne können einem beim Eisgenuss im wahrsten Sinne des Wortes den Appetit verderben. So einige Hausmittel sollen dafür sorgen, dass Sie sich das leckere Eis wieder schmerzfrei schmecken lassen können. In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei kälteempfindlichen Zähnen wirklich hilft.

Gewürznelken, Knoblauch, Salzwasser: Mit diesen Zutaten soll das Eis wieder genießbar sein

Gewürznelken, Knoblauch und Salzwasser helfen, der Schmerzempfindlichkeit von Zähnen gegenzusteuern … allerdings nicht als direkte Zutat im Speiseeis. Stattdessen können diese Lebensmittel, verarbeitet zu Pasten oder als Spülung und äußerlich angewendet, dazu dienen, die Zähne kurzfristig weniger empfindlich gegen Kälte zu machen. Was sie alle gemeinsam haben: Sie wirken antibakteriell und können so die Vermehrung von Bakterien hemmen, die Entzündungen hervorrufen. Denn oft (nicht immer) sind es entzündliche Erkrankungen, welche kälteempfindliche Zahnhälse freilegen.

Gewürznelken

Gewürznelken bieten den Vorteil, dass sie nicht nur antibakteriell, sondern auch leicht betäubend wirken und so Schmerzen lindern können. Gemahlen und mit etwas Olivenöl gemischt, können sie auf den betreffenden Zahn aufgetragen werden, wo das Gemisch dann etwa eine halbe Stunde Einwirkzeit benötigt. Für einen spürbaren Effekt ist eine wiederholte Anwendung notwendig.

Knoblauch

Auch Knoblauch bekämpft nicht nur Bakterien, sondern wirkt aufgrund des Allicins, das in der Gewürzpflanze enthalten ist, zusätzlich betäubend. Damit Knoblauch dazu verhilft, dass Ihre Zähne weniger sensibel auf Kälte reagieren, wird eine Zehe gepresst und mit ein wenig Salz und Wasser zu einer Paste angerührt. Diese muss dann zirka zehn Minuten am schmerzenden Zahn einwirken, und zwar ebenfalls am besten mehrmals täglich. Während in den meisten Haushalten Knoblauch vermutlich eher zu finden ist als Gewürznelken, gibt es bei der Knolle allerdings zu beachten, dass hier eine (verzeihliche) Nebenwirkung möglicherweise die bekannte „Knoblauchfahne“ sein könnte.

Salzwasser

Durch die Zugabe von Salz erreicht das Wasser einen erhöhten pH-Wert und wirkt daher leicht alkalisch. In dieser Umgebung können viele Bakterien nicht überleben. Dazu genügt es, einen Teelöffel Salz zu einem Glas Wasser hinzuzufügen. Für die antibakterielle Wirkung an Ihren kälteempfindlichen Zähnen verwenden Sie diese Lösung wie eine herkömmliche Mundspülung und ziehen das Salzwasser kräftig auch durch die Zahnzwischenräume.

Die drei hier vorgestellten Hausmittel können bei dem einen oder anderen die Symptome schmerz- und kälteempfindlicher Zähne mildern – sie können, müssen es aber nicht. Wenn auch Ihnen der beherzte Genuss einer Kugel Eis aufgrund von Kälteempfindlichkeit verwehrt bleibt, bietet es sich an, eines dieser Hausmittel auszuprobieren – denn schaden tun sie auf keinen Fall. Effektiv ist dagegen aber nur ein Besuch beim Zahnarzt. Denn um langfristig ohne Schmerzen die Lieblings-Eissorte genießen zu können, gilt es, nicht nur die Symptome, sondern vor allem die Ursache zu bekämpfen.

Die Ursachen bekämpfen

Grund für den Schmerz, der entsteht, wenn Sie auf oder in etwas Kaltes beißen, sind in der Regel freiliegende Zahnhälse. Um also schmerzfrei Eis oder kalte Getränke genießen zu können, gilt es, die Freilegung der Zahnhälse zu vermeiden. Sie entsteht zum Beispiel durch den Rückgang des Zahnfleisches. Ein zu starker Druck beim Zähneputzen kann eine Ursache dafür sein, dass sich die Lücke zwischen Zahn und Zahnfleisch vergrößert, und die von Nerven durchzogenen Dentinkanälchen dadurch freigelegt werden. Doch dies ist nur eine von vielen möglichen Ursache für kälteempfindliche Zähne. Welche in Ihrem Fall dafür verantwortlich ist, dass sich allein schon beim Gedanken an den Eisbecher alles zusammenzieht, kann nur ein erfahrener Zahnarzt wie Dr. Miketta beurteilen. Und das ist auch wichtig, denn neben der falschen Technik beim Zähneputzen können auch ernsthafte Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder undichte Stellen im Zahnersatz zur Kälteempfindlichkeit führen. Damit diese schnell erkannt werden und rechtzeitig behandelt werden können, sollten Sie also unbedingt einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren, wenn Sie von kälteempfindlichen Zähnen betroffen sind. Für den „Eisnotfall“, wenn die Temperaturen auf Werten über 30 Grad Celsius stagnieren, können Hausmittel eine erste lindernde Maßnahme sein – sie dienen aber nur zur Überbrückung bis zum nächsten Zahnarzttermin.