Karies vermeiden durch weniger Süßes und Saures!

Süße Leckereien „schmecken“ unseren Zähnen gar nicht. Das ist eine vielfach wissenschaftlich bewiesene Tatsache, die mittlerweile in breiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist – und viele große & kleine Naschkatzen in Gewissensnöte bringt, wenn sie die Lust auf etwas Süßes packt. Denn auch Kinder wissen schon genau, dass Zucker die Zahnsubstanz gefährdet.

Süßes mögen wir sehr – unsere Zähne aber eher nicht …

Warum ist das so? Kariesbakterien im Zahnbelag verarbeiten Zucker zu Säure, die den Schmelz angreift. Experten raten daher, nach dem Essen die Zähne sorgfältig und gründlich zu putzen, denn Zucker fördert zusätzlich auch noch Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates.

Müssen wir also unserer Zahngesundheit zuliebe auf alles verzichten, was uns so gut schmeckt? Aber nein! Relevant sind vor allem Menge und Häufigkeit des Verzehrs sogenannter freier Zucker (= Streuzucker sowie Zusätze in industriell gefertigten Lebensmitteln). Wem es schwer fällt zu verzichten, dem empfehlen Zahnärzte möglichst nur einmal am Tag Süßes zu sich zu nehmen und den Zuckerkonsum schrittweise einzuschränken – mit dem Ziel, in naher Zukunft ganz mit dem entsprechenden Konsum aufzuhören. Als kleine Richtschnur für alle, die nicht auf das süße Leben verzichten wollen: Die Weltgesundheitsbehörde WHO empfiehlt für Erwachsene maximal fünf Teelöffel Zucker am Tag.

Auch Saures schadet den Zähnen

Was vielen jedoch weniger bekannt ist: Das Gegenteil des süßem Geschmacks – also der saure – kann den Zähnen ebenfalls erheblich zusetzen. Egal ob saure Drops, säureintensive Limonaden oder auch Obst und Obstsäfte: Je höher der Säuregehalt, je angriffslustiger verhalten sich die entsprechenden Lebensmittel gegenüber dem Zahnschmelz. Kalzium, aber auch andere härtende Mineralien werden förmlich herausgelöst, was Karies-Bakterien ein leichtes Spiel verschafft.

„Zahnerosion“ heißt der entsprechende Fachbegriff, der beschreibt, dass in bestimmten Speisen und Getränken enthaltene Säuren die an sich sehr harte Oberfläche des Zahnschmelzes aufweichen. Und wieder werden als Folge daraus Mineralien ausgeschwemmt und Zahnsubstanz nach und nach abgebaut.

Nach Saurem nicht sofort nach der Zahnbürste greifen!

Es mag paradox klingen, aber im Gegensatz zu süßen Lebensmitteln sollte man nach dem Genuss von Saurem die Finger erstmal von der Zahnbürste lassen, denn: Der Zahnschmelz wird durch säurehaltige Speisen und Getränke sehr schnell weich, was das Putzen direkt nach dem Verzehr nicht immer zuträglich für die Zahngesundheit macht. Denn so wird der gerade aufgeweichte Schmelz mit weggeputzt und die Zahnoberfläche ist noch anfälliger als zuvor!

Geschickter ist es, 30 bis 60 Minuten zu warten und erstmal den Speichel seine Arbeit leisten zu lassen. Diese besteht u. a. darin, die Säure zu neutralisieren, die Zähne mit Mineralstoffen zu versorgen und den Zahnschmelz dadurch wieder zu härten.

Kräftiger Speichelfluss fungiert also sozusagen als „Reparaturdienst“ für den angegriffenen Zahnschmelz – und je länger eine Speise gekaut wird, desto stärker wird der Speichelfluss angeregt. Daher empfiehlt es sich auch zugunsten der eigenen Zahngesundheit, so häufig wie möglich naturbelassene, ballaststoffreiche Vollwertnahrung mit viel Rohkost zu sich zu nehmen. Aufgrund des dabei notwendigen starken Kauens unterstützen derartige Lebensmittel zudem die Selbstreinigung der Zähne: Das Zahnfleisch wird massiert und die Zahnzwischenräume werden gesäubert.

Ein Nasch-Tipp zum Schluss: Es ist vorteilhafter, einmal am Tag richtig zu schlemmen statt mehrfach zwischendurch. Unabhängig davon, ob man einen Hang zu Süßem oder Saurem hat: nichts ist schädlicher als kontinuierliches Naschen. Denn dann bleibt dem Speichel kaum noch Zeit, die Säuren zwischen den diversen Knabbereien zu neutralisieren und das permanente Naschvergnügen wird zum Debakel für die Zahngesundheit. Greifen Sie lieber mal zu Paprika oder Möhren als Snack – sie unterstützen mit ihrem Vitamin A das Wachstum der Mundschleimhaut und schützen vor Zahnfleischentzündungen.