Plastikfrei Zähneputzen: Wo ist Zero Waste in der Zahnhygiene sinnvoll?

Immer mehr Menschen achten im Alltag auf ihren Konsum und versuchen unnötigen Müll – insbesondere aus Plastik – zu vermeiden, um die Umwelt weniger zu belasten. Zero Waste nennt sich die Bewegung, die darauf abzielt, so wenig wie möglich oder eben gar keinen Müll zu produzieren. Wer seinen Anteil an Plastikmüll reduzieren möchte, der setzt häufig im Bad an. Bei Shampoo, Duschgel und anderer Kosmetik gibt es feste Alternativen zu Flüssigprodukten, wodurch häufig weniger Verpackungsmüll anfällt. Wie sieht es bei der Zahnpflege aus?

Hier gibt es in der Regel recht viel aus Plastik. Neben den leeren Zahnpastatuben wären da die regelmäßig gewechselten Zahnbürsten sowie Zahnseide, Interdentalbürstchen, Zungenschaber und gegebenenfalls auch die Verpackung der Mundspülung. Einsparungspotenzial ist somit eindeutig vorhanden, doch welche nachhaltigeren Alternativen sind auch für die Zahngesundheit sinnvoll? Dr. Miketta ist Ihr Experte für Dentalhygiene und Zahngesundheit in Frankfurt Bergen-Enkheim. Er verrät Ihnen, wo Sie rund um die Zahnpflege gut Plastik und Verpackungsmüll einsparen können.

Die Zahnbürste aus Holz

Das Basis-Utensil der Zahnpflege ist die Zahnbürste. Die Handzahnbürste ist dabei in den meisten Fällen umweltschonender als die elektrische, da sie keinen Strom benötigt. Gründlich putzen lässt sich mit beiden Varianten. Nach zwei oder drei Monaten sollte man die Zahnbürste in jedem Fall wechseln. Die alte, meist aus Plastik, landet dann im Müll. Geht das auch umweltfreundlicher?

Ja, das geht. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter von Zahnbürsten aus Bambus. Der Stiel dieser Bürsten ist dann aus einem nachwachsenden und kompostierbaren Material. Allerdings sollten Sie beim Kauf einer solchen Zahnbürste darauf achten, woraus der Bürstenkopf der Zahnbürste besteht. Es gibt Zahnbürsten mit natürlichen Borsten, die meist vom Wildschein gewonnen werden. Von solchen Bürsten raten wir Ihnen dringend ab. Die Schweineborsten sind innen hohl, sodass sich darin Bakterien anlagern können, die dann beim Putzen auf Ihren Zähnen landen. Aus diesem Grund sollten Sie lieber eine Zahnbürste mit Plastikborsten kaufen. In diesem Fall gibt es leider bisher keine nachhaltige Alternative ohne Plastik, die nicht zuungunsten der Zahnhygiene gehen würde.

Zahnpasta und Zahnreinigungstabletten

Zahnpasta ist in den meisten Fällen aufwendig in Plastik und oftmals zusätzlich in Pappe verpackt. Das ist wenig nachhaltig. Doch die Konsistenz der Zahncreme erfordert leider eine feste Verpackung. Aus diesem Grund verzichten immer mehr Menschen auf den Kauf von Zahncreme und kaufen stattdessen sogenannte Zahnputztabletten. Diese funktionieren folgendermaßen: Man zerbeißt die Tablette im Mund und putzt dann mit der zerkauten Tablette die Zähne. In der Tablette ist Fluorid enthalten, wie in einer herkömmlichen Zahnpasta auch.

Genau hier liegt für uns der Knackpunkt, denn die Dosierung des Fluorids in einer Tablette ist in unseren Augen nicht ausreichend. Zwar entspricht der Fluoridgehalt der Zahnreinigungstabletten im Durchschnitt dem von handelsüblichen Zahncremes, doch während man sich mit durchschnittlich 1,5 g Zahnpasta die Zähne putzt, wiegt eine Zahntablette nur 0.33 g. Das bedeutet: Es landet mit einer Zahnputztablette nur ein Fünftel des erforderlichen Fluorids auf den Zähnen. Man müsste folglich fünf Tabletten zum Zähneputzen verwenden, um ausreichend Fluorid im Mundraum garantieren zu können.

Neben den Tabletten gibt es inzwischen auch zahlreiche biologische Zahncremes in recycelten oder nachhaltigeren Verpackungen, wie beispielsweise in Glas. Häufig enthalten diese Öko-Zahncremes als zahnpflegenden Inhaltsstoff Xylit. Dies ist Birkenzucker, der sich tatsächlich positiv auf die Zahngesundheit auswirken kann. Falls Sie gerne Produkte mit Xylit kaufen, sollten Sie aber darauf achten, dass gleichzeitig auch Fluorid enthalten ist. Es gehört zu den wichtigsten Stoffen, wenn es um langanhaltende Zahngesundheit geht.

Zahnseide, Interdentalbürste und Zungenschaber: diese nachhaltigen Alternativen gibt es

Normale Zahnseide ist in den meisten Fällen aus Kunststoff oder Nylon. Da sie nur einmal benutzt werden kann, wollen viele umweltbewusste Menschen sie vermeiden. Doch es gibt auch ökologischere Varianten. Weit verbreitet ist inzwischen Zahnseide aus echter Seide, umhüllt mit Bienenwachs. Für viele Umweltschützer ist dies aber keine sonderlich legitime Alternative – sie wollen im Idealfall gänzlich auf tierische Produkte wie Seide und Wachs verzichten. Deswegen gibt es inzwischen auch Zahnseide aus Mais. Diese ist kompostierbar und frei von tierischen Inhaltsstoffen.

Interdentalbürsten gibt es inzwischen ebenfalls mit einem Bambusgriff oder alternativ mit einem Griff aus recyceltem Material. Wie bei den Zahnbürsten sollte man hier darauf achten, dass die Bürsten selbst aus Plastik und nicht aus einem Naturmaterial wie Schweineborsten bestehen.

Zungenschaber müssen nicht zwingend Wegwerfprodukte sein. Es gibt auch langlebigere Zungenschaber aus Edelstahl. Hier sparen Sie nicht nur Plastikmüll, sondern langfristig auch Geld.

Sie sehen: In vielen Bereichen kann man auch die Zahnpflege deutlich nachhaltiger und mit weniger Plastikmüll gestalten. Zusätzlich zur täglichen Zahnpflege ist auch ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt entscheidend für eine gelungene Prophylaxe. Dr. Miketta und sein erfahrenes Team beraten Sie bei einem solchen Termin gerne näher zum Thema Zahnhygiene. Kontaktieren Sie uns einfach und vereinbaren Sie einen Termin in unserer modernen Praxis in Bergen-Enkheim.