Bei Babys und Kleinkindern liegt die Zahnpflege in den Händen der Eltern. Sie tragen dafür Sorge, dass der Nachwuchs stets saubere Zähne hat und spätestens mit Eintritt ins Kindergartenalter allmählich an eine selbstständige Zahn- und Mundhygiene gewöhnt wird. Doch kommen die Kinder erst einmal ins Teenie-Alter, ist es gar nicht mehr so einfach, als Eltern noch ein Auge auf die Reinigungsroutinen zu werfen. Doch gerade in der Pubertät führen hormonelle Umstellungen, die in dieser Phase weit verbreitete „Null-Bock-Einstellung“ sowie die auch häufig ausgelebte Tendenz zu einem ungesunden Lebensstil dazu, dass die Zahngesundheit leidet. Es sollten also insbesondere Jugendliche Wert auf eine ausführliche Dentalhygiene legen. Tipps, wie es Eltern gelingen kann, ihren heranwachsenden Kindern dies so gut wie möglich mit auf den Weg zu geben, hat Zahnarzt Dr. Miketta in diesem Blog-Beitrag für Sie zusammengefasst.
Zahnsituation im Jugendalter
Während der Pubertät passieren im Körper eine ganze Reihe an Veränderungen, körperlich wie auch in Bezug auf das Wesen. Einige davon betreffen auch die Mundgesundheit.
Eine Umstellung des Hormonhaushalts führt so zum Beispiel oft dazu, dass pubertierende Jugendliche besonders anfällig für Zahnfleischentzündungen sind (sogenannte Pubertätsgingivitis).
Auch das Ausprobieren von zuvor „Verbotenem“ zählt zu den klassischen Dingen, die zum Heranwachsen dazugehören. Ein erhöhter Konsum von eher zahnunfreundlichen Lebensmitteln (viele Süßigkeiten, Chips und zuckerhaltige Getränke) sowie vielleicht auch der erste Zug an einer Zigarette, möglicherweise sogar regelmäßiges Rauchen in der Pause, um „dazuzugehören“, sind Teil der Geschichte zahlreicher Jugendlicher. Doch alle diese Verhaltensweisen sind nicht nur aus allgemeingesundheitlicher Sicht bedenklich, sondern schaden insbesondere auch den Zähnen.
Ebenfalls sind Zahnschmuck und Piercings im Mundbereich bei einigen Teens in Mode. Doch die Stecker in Zunge, Lippenbändchen oder Lippe können insbesondere bei unsachgemäßem Anbringen für Schäden am Zahnfleisch sorgen und bieten außerdem zahnschädlichen Bakterien die ideale Brutstätte.
Zwar hat sich die Zahl der kariösen Erkrankungen unter Jugendlichen allgemein in den vergangenen Jahren verringert, dennoch ist in Bezug auf dieses spezifische Alter zu beobachten, dass beispielsweise bei 15-jährigen Jugendlichen bis zu fünfmal öfter Karies diagnostiziert wird als bei der drei Jahre jüngeren Altersgruppe der 12-Jährigen. Der typische Lebensstil in diesem kritischen Alter ist höchstwahrscheinlich ein treibender Faktor für diesen Befund.
Bleibende Schäden an den Zähnen
Die Pubertät ist irgendwann einmal durchgestanden, doch die in dieser Phase entstandenen Zahnschäden können unter Umständen bis ins hohe Alter Probleme bereiten. Wenn der Zahnschmelz über eine lange Zeitspanne durch verstärkten Zuckerkonsum (betrifft nicht nur Süßes, sondern auch stärkehaltiges Fast Food, wie Pommes, Pizza und Co.) angegriffen und beschädigt wird, können Bakterien bis zum Zahnbein vordringen und teils starke Schmerzen verursachen. Abgebauter Zahnschmelz lässt sich entgegen der Versprechungen einiger Zahnpflegeprodukte nicht wieder aufbauen. Betroffene Stellen müssen zahnärztlich versorgt werden.
Eine unbehandelte Pubertätsgingivitis kann darüber hinaus Vorreiter einer chronischen Parodontalerkrankung sein.
Wie können Eltern Einfluss auf die Zahnhygiene ihrer Teenies nehmen?
Die Pubertät ist der Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter. Dieser äußert sich nicht nur äußerlich, sondern auch anhand der Verhaltensweisen. Heranwachsende gehen in dieser Phase allmählich dazu über, externe Hilfe durch Erziehungspersonen immer mehr zurückzuweisen und dadurch unabhängig zu werden. Jugendliche machen sich alleine tag- und bettfertig, übernachten womöglich häufig bei Freunden, kommen spät nach Hause. Auch beim Thema Ernährung möchten Jugendliche mehr Eigenverantwortung übernehmen, essen auswärts mit Freunden oder snacken spät abends noch schnell einen Schokoriegel, ohne zuvor Mama oder Papa um Erlaubnis zu bitten. So gestaltet es sich für Eltern und Erziehungsberechtigte schwierig, Einfluss auf (zahn-)gesunde Verhaltensweisen zu nehmen.
Positive Verstärker & gute Vorbilder
Ein „Weil ich es sage!“ wird bei pubertären Teenies wohl kaum ausreichend sein, um sie zum Zähneputzen zu animieren. Hier sind also geschicktere Methoden gefragt. Ein bewährtes Mittel ist es beispielsweise, Jugendlichen (am besten möglichst indirekt) vor Augen zu halten, inwiefern sie selbst von einer gründlichen Zahnpflegeroutine profitieren. Die meisten Teenager legen in dieser bewegenden Entwicklungsphase verstärkt Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und fangen auch an, sich für das andere (oder auch das eigene) Geschlecht zu interessieren. Essensreste zwischen den Zähnen, unschöne Ablagerungen, kariöse Stellen oder Mundgeruch sind in der Hinsicht definitiv unerwünscht – und können mit einer regelmäßigen und ausführlichen Zahnpflege vermieden werden. Ein Aspekt also, den Sie als Eltern gezielt ausspielen können.
Auch wenn Eltern in der Regel nicht unbedingt die Idole ihrer heranwachsenden Kinder sind, so ist es für eine gute Argumentationsposition dennoch wichtig, dass Sie als Eltern selbst vorbildlich mit Ihrer Mund- und Zahnhygiene umgehen.
Mit überzeugenden Argumenten und Verhaltensweisen wie diesen und einer vorsichtigen Ansprache können Sie zu Ihrem Teenager durchdringen und ihn sicherlich erfolgreich dazu bewegen, die Mundgesundheit nicht schleifen zu lassen. Mit etwas Fingerspitzengefühl bringen Sie Ihr pubertierendes Kind dazu, nicht nur die häusliche Zahnpflegeroutine beizubehalten und womöglich sogar noch zu intensivieren, sondern sie liefern damit auch gute Gründe für die halbjährliche Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt.
Zahnarzt Dr. Miketta beweist bei Patienten jedes Alters das richtige Händchen und kann so auch einen Beitrag dazu leisten, dass Teenies auch ohne viel Diskussion im Vorfeld die Prophylaxe-Termine in seiner Zahnarzt-Praxis in Frankfurt Bergen-Enkheim wahrnehmen.