Zahnpflege im Wandel der Zeit

Das Zähneputzen ist heute so selbstverständlich und fest integrierter Bestandteil der Tagesroutine wie fast keine andere Alltagstätigkeit. Die drei Minuten, in denen wir unsere Zähne und unseren Mund optimalerweise mindestens zweimal täglich mit Zahnbürste und Zahnpasta reinigen, sind für die Zahngesundheit absolut ausschlaggebend. Gesunde Zähne wiederum sorgen nicht nur für ein strahlendes Lächeln, sondern ermöglichen auch die Nahrungsaufnahme, assistieren beim Sprechen und tragen auch wesentlich zur allgemeinen Gesundheit bei. Entsprechend sollte die Zahnpflege eigentlich schon immer eine Rolle gespielt haben – auch vor Tausenden von Jahren. Doch Zahnbürste und Zahnpasta, wie wir sie heute kennen, sind keineswegs Produkte, die so oder so ähnlich in der Natur zu finden sind oder mal eben mit wenigen Zutaten hergestellt werden können. Auch die medizinischen Möglichkeiten zur Behandlung von Zahnproblemen sind in Steinzeit, Altertum und Mittelalter wenig bis gar nicht vorhanden gewesen. Da kommt die Frage auf, wie die Menschen in früheren Zeitaltern ihre Dentalhygiene handhabten. Dr. Miketta nimmt Sie in diesem Blogbeitrag mit auf eine Zeitreise der Zahnpflege.

Zahnpflegemittel vor Zahnbürste, Zahnpasta und Co.

Zahnputz-Instrumente

In der Steinzeit gab es noch keine Plastikstäbe mit intelligent angeordneten Borsten, wie wir die Zahnbürste heute kennen. Stattdessen benutzten Naturvölker oder auch Menschen in der Antike ihre Finger, Tücher oder Kauholz, ähnlich wie viele Tierbesitzer es heute ihren Hunden zur Zahnpflege geben. Die Äste verschiedener Bäume wurden dabei fasrig gekaut, sodass sich kleine Stränge aus dem Holz herauslösten, die Essensreste aus den Zahnzwischenräumen und von den Kauflächen entfernen sollten. Als Zahnstocher wurden häufig auch Federn verwendet. Erst mit der Erfindung von Nylon im Jahr 1938 war es möglich, Zahnbürsten auf günstige Weise industriell herzustellen und so einer breiten Bevölkerungsmasse zugänglich zu machen. Sie lesen richtig: Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts etablierte sich die Zahnbürste als alltägliches Hygieneprodukt, das in nahezu jedem Haushalt zu finden ist.

Reinigungsmittel

Als Zahnreinigungsmittel nutzte man als Vorgänger der heutigen Zahnpasta unterschiedliche Gemische. Überliefert sind verschiedene Rezepturen in diversen Formen. Was heute fast immer in Form einer dickflüssigen Paste daherkommt, war früher häufig ein Pulver. Im alten Rom nutzte man beispielsweise Mixturen aus Marmorstaub und Bimsstein oder auch fein zerbröselte Eierschalen. Die Pulver-Partikel sollten als Schleifmittel dienen und so die Zähne von Belägen reinigen. Das Problem dabei: Durch diese groben Teilchen wurden nicht nur schädliche Ablagerungen entfernt, sondern auch gesunder und wichtiger Zahnschmelz abgerieben. Andere Rezepturen setzten zudem auf eine zusätzliche Mischung aus Salz und Essig, wovon man sich eine desinfizierende Wirkung versprach. All das ist heute – glücklicherweise – nicht in klassischer Zahnpasta zu finden, doch man nutzte in früheren Zeiten auch bereits Komponenten, die heute noch als Inhaltsstoffe in Zahncremes bekannt sind, nämlich Heilkräuter wie Salbei oder Minze, die insbesondere bei Entzündungen beruhigend und lindernd wirken.

Interessant ist an dieser Stelle vielleicht, dass die Mund- und Zahnhygiene in der Steinzeit in Teilen sogar besser war als in der Antike. Denn in dieser Epoche galt beispielsweise Karies als Zeichen des Wohlstandes: Kariesverursachende Bakterien ernähren sich aus Kohlenhydraten bzw. Zucker – sie finden also nur Nahrung in Speiseresten entsprechender Lebensmittel, deren Genuss in der Regel nur gut betuchten Personen vergönnt war.

Die Geschichte der modernen Zahnmedizin

Der Beginn der modernen Zahnheilkunde ist tatsächlich bei einem sehr viel späteren Zeitpunkt zu verorten, nämlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Zuvor wurden bei akuten Zahnbeschwerden häufig noch medizinisch nicht ausgebildete Handwerker aufgesucht, wie beispielsweise Barbiere oder sogenannte Zahnbrecher. Sie waren meistens die letzte Anlaufstelle, bei der ohne Betäubung ein erkrankter Zahn gezogen wurde. Mit dem Fortschreiten der Wissenschaft und der Anhäufung medizinischer Erkenntnisse im Laufe des 19. Jahrhunderts, im Zuge dessen auch Anästhetika erfunden und eingesetzt wurden, konnten Zähne auch ohne Schmerzen behandelt werden.

Dieser Umstand führte letztendlich auch dazu, dass wesentlich mehr Menschen sich bei Schmerzen und Problemen an Zähnen überhaupt an einen Arzt wendeten. Auch ist es erst seit der frühen Neuzeit so, dass gepflegtes Auftreten im sozialen Umfeld eine große Rolle einnimmt und Menschen verstärkt Wert auf ihr Äußeres legen. So gewannen also auch die Mundhygiene und Zahngesundheit bis in die Moderne immer mehr an Bedeutung. Es explodierte schließlich der Markt an Zahnpflegeprodukten und die Prophylaxe geriet verstärkt in den Fokus.

Angesichts der großen Bedeutung der Zahngesundheit ist es sehr erfreulich, dass die Methoden der modernen Zahnmedizin heute sehr viel ausrichten können, und man in Drogerien für wenig Geld alles findet, was man für eine ausführliche Zahnhygiene und Zahnpflege braucht. Sollten Sie dennoch Probleme haben, steht Ihnen Zahnarzt Dr. Miketta in seiner top-modern ausgestatteten Praxis mitsamt fortschrittlichem Equipment, neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und jahrelanger Erfahrung zur Verfügung.