Haben Sie sich auch schonmal gefragt, ob es möglich ist, Zahnschmelz wieder aufzubauen? Gesunder Zahnschmelz ist für die Gesundheit unserer Zähne essenziell; kein Wunder also, dass einige Hersteller von Zahnpflegeprodukten (vollmundig) behaupten, dass ihre Spezialprodukte dazu angetan sind, verloren gegangenen Zahnschmelz wieder aufzubauen.
Laut Dr. med. dent. Konrad Miketta ist dies jedoch gar nicht möglich: Aufgrund der Tatsache, dass Zahnschmelz weder mit Blutgefäßen noch mit Nerven durchzogen ist, ist der Körper überhaupt nicht in der Lage, den Zahnschmelz zu regenerieren. Leider ist es Fakt, dass dieser sich im Laufe unseres Lebens immer weiter abgebaut wird. Umso wichtiger ist es, sich proaktiv gut um den Zahnschmelz selber zu kümmern. Das Zauberwort – auch in diesem Zusammenhang – heißt „Vorsorge“, sprich: Sie sollten alle Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass sich der Zahnschmelz abbaut. Denn hat der Abbau bereits eine gewisse Grenze überschritten oder ist der Zahnschmelz durch Karies beschädigt, ist der Besuch beim Zahnarzt unumgänglich.
Hart wie Diamanten und dennoch so verletzlich …
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und schützt unsere Zähne vor Kälte, Karies und Abnutzungsschäden. Er ist hauptsächlich aus verschiedenen Mineralstoffen zusammengesetzt, wobei die Hauptkomponenten folgende sind:
- Natrium
- Phosphor
- Calcium
- Magnesium
Doch der Zahnschmelz ist nicht unverwundbar: Säurehaltige Lebensmittel und Getränke, Bakterien und falsche Zahnpflege können ihn angreifen und schwächen.
Wie kann ich den Zahnschmelz vor Abbau schützen:
- Um die Remineralisierung zu unterstützen, sollte zweimal täglich eine fluoridhaltige Zahnpasta benutzt werden. Ganz konkret hilft Fluorid dabei, Mineralien in den Zahnschmelz einzulagern und die Resilienz gegenüber Säuren zu erhöhen.
- Um das Risiko zu minimieren, dass Essensreste und Bakterien Ihren Zahnschmelz angreifen, sollten Sie regelmäßig Ihre Zahnzwischenräume reinigen – entweder mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. Bakterien produzieren Säuren, welche geeignet sind, den Zahnschmelz erweichen und lösen zu können. Damit diese Situation nicht eintritt, ist der Gebrauch von Zahnseide wichtig, denn diese entfernt die Plaque und beugt so Karies vor.
- Wir empfehlen, eine der vielen Spezial-Zahncremes für Zahnschmelz zu verwenden, damit sich die Mineralien leichter dort einlagern und die Widerstandskraft gegen Säuren erhöht wird. So enthalten diese beispielsweise Calciumphosphat oder Hydroxylapatit, welche natürliche Bestandteile des Zahnschmelzes sind.
- Verwenden Sie auch fluoridhaltige Mundspülungen, damit der Zahnschmelz gestärkt wird. Diese ergänzen die Wirkung der Zahnpasta und erreichen aufgrund ihrer flüssigen Form auch Stellen im Mundbereich, die für die Zahnbürste unzugänglich sind.
- Allen Säften aus Früchten, Softdrinks, Wein, Zucker und Bonbons am besten weiträumig aus dem Weg gehen, denn diese Lebensmittel und Getränke sind geprägt von Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und entmineralisieren. Sollten Sie doch mal schwach werden: Am besten Ihren Mund mit Wasser ausspülen und ein Kaugummi ohne Zucker kauen, damit der Speichelfluss, der neutralisierende Funktion hat, angeregt wird.
Sehr wichtig für den Erhalt des Zahnschmelzes ist es auch, darauf zu achten, dass Sie nach dem abendlichen Zähneputzen nichts mehr naschen und nur noch Leitungswasser trinken.
Im gegenteiligen Fall wird die Fluoridwirkung der Zahnpasta verringert.
Fazit: Besonders wichtig für den gesamten Schutz unserer Zähne ist der Zahnschmelz, also die oberste Schicht des Zahnes, die wir auf keinen Fall vernachlässigen sollten: Mit einer sorgfältigen und einer konsequenten Zahnpflege sowie einer zahnschonenden Ernährung ist schon viel getan, um zu gewährleisten, dass der Zahnschmelz geschützt und gestärkt bleibt.
Auf diese Art und Weise können wir unsere Zähne gesund und schön erhalten.