Zähneputzen schwänzen am Abend: Dr. Miketta erklärt, warum das keine gute Idee ist

Zweimal am Tag Zähneputzen ist das absolute Minimum an Zahnhygiene und wird uns seit Kindertagen ans Herz gelegt. Die Faustregel: Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen mindestens zwei Minuten lang alle Zähne gründlich mit der Zahnbürste bearbeiten. Bei den allermeisten ist diese Routine fester Bestandteil des Tagesablaufs. Aber hin und wieder kommt es vor, dass insbesondere abends die Motivation zur ausführlichen Mundhygiene nachlässt: Wenn die Müdigkeit groß genug ist, erscheinen manchmal schon die zwei Minuten Zeitaufwand für das Zähneputzen als lästiges Hindernis, das sich zwischen einen selbst und das ersehnte Bett stellt. Ein Hindernis, das dann gern einmal umgangen wird. Dabei ist die Reinigung der Zähne und des Mundes gerade vorm Zubettgehen sehr wichtig. Lesen Sie hier, weshalb Sie sich die zwei Minuten in jedem Fall nehmen sollten, auch wenn es zu später Stunde einmal schwerfällt.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht

Ein Grund, mit dem das Auslassen der Zahnreinigung vor dem Schlafengehen häufig gerechtfertigt wird: In der Nacht passiert im Mund doch eh nicht mehr so viel. Richtig, doch genau das ist hier das Problem. Am Tag sprechen und essen wir. Beim Sprechen und Essen wird die Speichelproduktion angeregt, und die spielt für die Zahngesundheit eine wichtige Rolle. Zum einen enthält der Speichel antibakteriell wirkende Substanzen, die bei leicht wunden Stellen am Zahnfleisch die Heilung fördern. Wichtiger noch ist, dass die Zähne durch den Speichelfluss gereinigt werden, indem das Sekret Speisereste wegspült. Zusätzlich enthält der Speichel Mineralien, die für einen gesunden Zahnschmelz wichtig sind. Er hilft also auch dabei, angegriffene Zahnoberflächen zu regenerieren. Weiterhin verdünnt die Spucke Säuren, die Karies auslösen können. Zu guter Letzt hilft Speichel dabei, den pH-Wert im Mund konstant zu halten. Dieser kann sich durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel ändern, was ebenso potenziell schädlich für die Zähne ist.

Da wir beim Schlafen (in der Regel) weder sprechen noch essen, ist in dieser Zeit auch der Speichelfluss erheblich eingeschränkt. Dadurch fallen entsprechend all diese positiven Eigenschaften weg. Die Zähne sind dann entsprechend anfälliger für bestimmte Zahnkrankheiten, wie zum Beispiel Karies. Bei verringertem Speichelfluss haben viele Bakterien nahezu „freie Fahrt“ und breiten sich besonders stark aus. Um diesen Effekt so gut es geht abzufedern, ist das Zähneputzen insbesondere vor dem Schlafengehen sehr wichtig, um vorab die Menge an Bakterien zu reduzieren.

Deshalb ist das Zähneputzen am Abend so wichtig

Putzt man sich vor dem Zubettgehen nicht die Zähne, bleiben Speisereste des Abendessens oder Mitternachts-Snacks im Mund. Im Zusammenspiel mit dem verminderten Speichelfluss in der Nacht erhöht sich das Risiko für Karies: Zum einen befinden sich in den zurückgebliebenen Speiseresten viele Bakterien, die sich nun explosionsartig vermehren können. Zum anderen sind in Nahrungsrückständen auch zahnschmelzangreifende Säuren enthalten. Insgesamt werden also durch den verringerten Speichelfluss Bakterien nicht weggespült, zudem fehlen den Zähnen nun die säureneutralisierenden Eigenschaften des Speichels. Auch das Risiko für Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis erhöht sich durch die explosionsartige Bakterienvermehrung, die in der Nacht droht.

„Morgen früh putze ich dafür doppelt so lange und gründlich“

Um das eigene Gewissen zu erleichtern, nehmen sich zahnputzfaule Menschen oft vor, am Morgen darauf besonders beherzt die Zähne zu schrubben und damit das Sausenlassen am Abend zu kompensieren. Das ist zwar gut gemeint, mit Blick auf das „Unheil“ im Mund aber wirkungslos. Denn der Schaden ist dann bereits geschehen und kann am Morgen danach nicht einfach weggeputzt werden.

Fazit: Einmal ist keinmal, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden

Wer in Ausnahmefällen einmal das abendliche Zähneputzen ausfallen lässt, muss nicht gleich damit rechnen, am nächsten Morgen mit sämtlichen Zahnproblemen aufzuwachen. Doch das Schwänzen der Zahnreinigung vor dem Schlafengehen sollte wirklich nur die absolute Ausnahme darstellen und keinesfalls in eine Regelmäßigkeit (zum Beispiel immer mal am Wochenende) übergehen.

Nur durch eine konsequente, gründliche Zahnhygiene können Sie sich langfristig ein gesundes und schönes Lächeln bewahren. Regelmäßige Prophylaxe-Untersuchungen sowie bestenfalls zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung sind ebenfalls die Grundpfeiler für langanhaltende Zahngesundheit. Hierfür steht Ihnen das Team von Dr. Miketta in Frankfurt Bergen-Enkheim jederzeit zur Verfügung.