Ja, Sie können sich auch zu oft die Zähne putzen!

Wenn Patientinnen und Patienten von Dr. Miketta beim Zähneputzen etwas nicht ganz korrekt machen, dann geht es in den allermeisten Fällen darum, dass zu selten zur Zahnbürste gegriffen wird oder auch darum, dass Menschen nicht gründlich genug putzen. Nachlässigkeit ist allerdings nicht das Einzige, was beim Thema Zahn- und Mundhygiene schieflaufen kann: Wer es übertreibt und sich wesentlich häufiger als nötig die Zähne putzt, schadet ihnen ähnlich wie Zahnputz-Muffel.

Im letzten Beitrag ging es darum, dass es gerade in den Abendstunden verlockend ist, das Zähneputzen ausfallen zu lassen und welche Folgen dies möglicherweise für Ihre Zahngesundheit haben könnte. Sehen Sie sich angesichts dessen allerdings nicht dazu verleitet, nun besonders – zu sehr – beherzt bei der Zahnreinigung vorzugehen. In diesem Blogbeitrag wird es darum gehen, wie zu häufiges Zähneputzen Ihrem Gebiss schaden kann.

Übereifer, Angst vor Bakterien und Mundgeruch, Werbung: Deshalb greifen Menschen öfter als nötig zur Zahnbürste

Neben der allgemeinen, gut gemeinten (Über-)Gründlichkeit beim Zähneputzen gibt es auch andere Gründe und Einflussfaktoren, die eine zu häufige Zahnreinigung motivieren. So wird nachvollziehbarerweise durch Hersteller von Zahnpflegeprodukten aktiv zum häufigen Zähneputzen aufgerufen. Es geht hier auch oft um Produkte, die besonders aggressiv sind und spezielle Schleifpartikel enthalten, um Verfärbungen zu entfernen. Vor allem bei solchen Pasten ist Vorsicht geboten, und sie sollten nur vorsichtig dosiert verwendet werden. Manche Patienten haben auch eine übertriebene Angst vor Mundgeruch und/oder Bakterien und entwickeln eine Art zwanghaftes Verhalten, im Zuge dessen sie sich permanent die Zähne putzen wollen.

Zu viel Zahnpflege schadet Zahnschmelz und Zahnfleisch

Wer seine Zähne ausreichend oft und gründlich putzt, hat irgendwann alle Essensreste und erreichbaren Beläge entfernt. Wer darüber hinaus immer weiter über die Zahnflächen schrubbt, insbesondere mit einer hartborstigen Zahnbürste, der schrubbt ab einem bestimmten Zeitpunkt etwas weg, was nicht weg soll. Zu oft und zu lange Zähneputzen schädigt den Zahnschmelz und das Zahnfleisch. In einer zahnmedizinischen Untersuchung wurde herausgefunden, dass das Prinzip „mehr ist mehr“ bei der Zahnhygiene keinesfalls gilt, und ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht noch mehr Plaque entfernt werden kann. Dann werden nur noch Zahnschmelz und empfindliches Zahnfleisch bearbeitet.

Es wird oft auch ein erhöhter Druck als besonders effektive Methode fehlgedeutet. Zur Entfernung von Zahnbelägen genügt allerdings ein leichter Druck, während das Putzen mit zu viel Nachdruck allen voran das Zahnfleisch in Mitleidenschaft zieht.

Abgetragener Zahnschmelz und Zahnfleischentzündungen können für Ihre Mund- und Zahngesundheit erhebliche Folgen haben, wie beispielsweise stark empfindliche Zähne oder Parodontitis.

Auch der Zeitpunkt spielt eine Rolle

Übereifrige können es vor allem direkt im Anschluss an eine Mahlzeit nicht abwarten, die Zähne von Nahrungsresten oder schädlichen Belägen zu befreien. Das ist auch kein Wunder, schließlich bekommt man genau das von Kindertagen an eingetrichtert: „Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen“. Dieser Leitspruch ist auch per se nicht falsch, doch er ist zu unspezifisch. Grundsätzlich ist die Zahnreinigung nach dem Essen sinnvoll, allerdings nicht unmittelbar danach. Denn säurehaltige Lebensmittel, wie zum Beispiel Obst, Gemüse, Essig, Wein oder Säfte schwächen den Zahnschmelz. Bearbeitet man den angegriffenen Zahnschmelz dann umgehend mit einer Zahnbürste, kann er dadurch Schaden nehmen. Sie sollten daher nach einer Mahlzeit mit der Zahnreinigung etwa 30 Minuten bis eine Stunde warten. In dieser Zeit stabilisiert sich der Zahnschmelz durch den Speichel wieder.

Ein (zahn-)gesundes Mittel

Es ist in der Regel vollkommen ausreichend, zweimal am Tag zur Zahnbürste zu greifen, sich dann aber gut und gerne fünf Minuten für die Zahnpflege zu nehmen, inklusive Zahnseide und bestenfalls auch Zungenreiniger. Wie Sie Ihre Zähne optimal pflegen, hängt nicht selten auch mit individuellen Gegebenheiten zusammen. Schlussendlich ist es bei der Vielzahl an Tipps zur vermeintlich perfekten Zahnhygiene nicht verwunderlich, wenn Sie diesbezüglich verunsichert sind. Hier raten wir von der Zahnarztpraxis Dr. Miketta in Frankfurt Bergen-Enkheim Ihnen zu einem aufklärenden Gespräch mit Ihrem Zahnarzt.